Die Klinische Waldtherapie (KWT) hat ihre Wurzeln in den 1980er Jahren in Japan und ist dort als Shinrin-yoku bekannt – was so viel bedeutet wie „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“. Im Deutschen wurde dies als Waldbaden übersetzt. Doch während das Waldbaden oft als entspannende Naturerfahrung praktiziert wird, geht die Klinische Waldtherapie einen entscheidenden Schritt weiter: Sie basiert auf wissenschaftlichen Studien und versteht sich als evidenzbasierte Intervention im Gesundheitswesen.
Und was sagt die Forschung? Nun, die Ergebnisse sprechen für sich:
- Blutdruck und Puls normalisieren sich während einer KWT-Sitzung.
- Das Immunsystem wird aktiviert und gestärkt.
- Stresslevel sinken, die Entspannung steigt.
- Die Killerzellen (NK-Zellen), die unser Körper zur Bekämpfung von Tumoren nutzt, vermehren sich nachweislich.
- Konzentrationsfähigkeit verbessert sich, was auch im Berufsalltag nützlich ist.
- Die Stimmung hellt sich auf – manchmal bis hin zu echten Glücksgefühlen.
- Ängste können sich reduzieren.
- Viele Teilnehmende berichten von einem spürbar höheren Energieniveau.
Kurz gesagt: Die Klinische Waldtherapie kann sowohl präventiv als auch therapeutisch wertvolle gesundheitliche Effekte erzielen. Dabei geht es nicht nur darum, im Wald spazieren zu gehen. Vielmehr werden gezielte Übungen und Achtsamkeitspraktiken eingesetzt, die in der Regel von einem zertifizierten Waldtherapie-Führer angeleitet werden. Zudem gibt es eine spirituelle und energetische Dimension, die wissenschaftlich erst allmählich erforscht wird.
Wichtig: Die Klinische Waldtherapie ersetzt keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung, kann aber in bestimmten Bereichen eine sinnvolle und wissenschaftlich belegte Ergänzung sein.
Ein Wort zur Begrifflichkeit
Zum Schluss eine kleine Klarstellung: Ist Waldbaden gleich Klinische Waldtherapie? Nicht zwingend – aber das sollte niemanden verunsichern. Es gibt weltweit hervorragend ausgebildete Fachkräfte, die mit Waldbaden beeindruckende Ergebnisse erzielen. Entscheidend ist letztlich nicht der Name, sondern was man im Wald tut, mit wem und wie lange.