... und viele sind auf der Suche danach, um besser leben zu können, gelassener zu sein, mehr Geld zu verdienen, ein besserer Mensch (als andere) zu sein und diese vielleicht auch zu beeindrucken - warum auch immer. Doch die Sache hat einen Haken!
Sind diese Ziele meine Ziele? Was ist für mich im Leben wichtig, was sogar essentiell? Diese und andere entscheidenden Fragen stellen wir uns vor allem in den Zeiten von Krisen und Umbrüchen immer wieder. Und wie ist es mit den Antworten und unserer letztendlichen Wahrheit?
Ich bin seit Jahrzehnten in der Lehre tätig und weiß mittlerweile:
Die Wahrheit ist nicht lehrbar, sondern ausschließlich erfahrbar. Was heute auch in der Wissenschaft als wahr gilt, wird vielleicht morgen schon überholt sein. Insofern geht jeder in die Irre, der bei einem Lehrer oder Guru, wie es im Sanskrit heißt, nach ihr sucht. Dieser kann nur Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, nicht aber die Wahrheit. Er kann die Richtung weisen, nur Orientierung geben. So kann er nicht Führer, sondern nur Begleiter sein.
Das Wesentliche in unserem Leben ist nicht durch lernen, sondern durch leben erfahrbar. Es wird eher wiederentdeckt, da es ewig schon da war. Und doch müssen wir immer wieder lernen, um einen Zustand zu erreichen, der dieses Wiederentdecken erst möglich macht. Es ist, als würden wir den Boden bereiten, den Samen hineintun und ihn pflegen. Ob und wie schnell er zu einer stattlichen Pflanze heranwächst und erblüht, haben wir nicht vollständig in der Hand. Das Ziehen am Gras lässt es nicht schneller wachsen - aber es wächst mit jedem Sonnenstrahl, mit jedem Wassertropfen, mit jeder kleinen Aufmerksamkeit. Und wenn die Zeit reif ist, erblüht jede Wiese.
Lehre folgt dem Motto:
Gib den Menschen nicht Fische, sondern lehre sie fischen.
In diesem Sinne: Bhavatu sabba maṅgalaṃ - mögen alle Wesen glücklich sein!